Jeder fünfte deutsche Internetnutzer (21 Prozent) ruft seine E-Mails mittlerweile mit einem Smartphone ab. Dies ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um immerhin 6 Prozentpunkte. In Großbritannien und Italien liegt der Anteil sogar bei 37 bzw. 29 Prozent. So lautet ein Ergebnis der aktuellen Studie „European E-Mail Marketing Consumer Report 2011“ von ContactLab.
Die Analyse von ContactLab liefert interessante Einblicke in die E-Mail-Nutzung in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien. Die Verbraucher-Studie beleuchtet Themen wie die Typologie der E-Mails, die Art und Anzahl von Postfächern und Newsletter-Abonnements, Präferenzen bei Endgeräten und Abrufwegen, die Nutzung anderer Kommunikationskanäle sowie das Verhalten und die Einstellung zum Online-Shopping. Der Report mit den vollständigen Ergebnissen kann kostenlos heruntergeladen werden.
Newsletter werden mit Freunden geteilt
Eine weitere Erkenntnis: Auch E-Mail-Marketer müssen sich mit sozialen Netzwerken auseinandersetzen. Denn über soziale Vernetzungen verbreiten sich elektronische Newsletter immer häufiger, weil Nutzer sie zunehmend ihrem Bekanntenkreis zugänglich machen. Noch sind diese Multiplikatoren in der Minderheit, doch ihr Anteil steigt: Ein Viertel der europäischen Onliner (25 Prozent) hat laut der Studie Newsletter bereits mit Freunden geteilt oder sie an Bekannte weitergeleitet. Im Jahr 2010 lag dieser Wert erst bei 15 Prozent.
Wenn Nutzer Newsletter im Social Web teilen, kommt es ihnen vor allem auf interessante Inhalte an. Bereits an zweiter Stelle stehen Preisnachlässe und Sonderangebote. So gaben 45 Prozent aller in den fünf europäischen Ländern Befragten an, dass sie einen Newsletter im Social Web geteilt haben, weil Preisnachlässe oder Sonderangebote offeriert wurden. Dies ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, als dieser Anteil noch bei 36 Prozent lag.
Auch für die Abonnenten-Gewinnung eigenen sich die sozialen Netzwerke. 23 Prozent der befragten europäischen Web-Nutzer haben sich schon einmal für einen Newsletter auf einer Unternehmens-Site auf Facebook eingetragen. In Deutschland ist dies bei 14 Prozent der Befragten der Fall.
E-Mail Marketing Consumer Report 2011 – die wichtigsten Ergebnisse für Deutschland
Die ContactLab-Studie zeigt: Deutsche selektieren ihre Newsletter sehr genau und sind höchst E-Commerce-affin. Jeder deutsche Internetnutzer über 18 Jahre empfängt pro Tag durchschnittlich 29,2 E-Mails. Das entspricht einem geschätzten Volumen von täglich 1,6 Milliarden E-Mails in Deutschland. Für seine E-Mails nutzt jeder Onliner hierzulande im Schnitt 2,5 E-Mail-Accounts.
Die Deutschen bevorzugen nationale Webmail-Anbieter: 49 Prozent der Befragten besitzen zumindest ein Postfach bei Web.de und 43 Prozent bei GMX (zum Vergleich: Gmail 23 Prozent, Hotmail 28 Prozent, Yahoo 30 Prozent).
Seine Informationen sucht sich der deutsche Web-Nutzer sehr genau aus. Im Durchschnitt hat er nur sechs Newsletter abonniert. Informationen von Einzelhandelsketten stehen dabei an erster Stelle, gefolgt von Urlaubs- und Reiseinformationen sowie Newslettern aus den Bereichen Gesundheit und Beauty.
Daily Deal-Websites im Trend
Die Affinität der Deutschen zu Schnäppchen und Sonderangeboten verdeutlicht ein neuer Trend: Die Nutzung von Couponing-Plattformen, so genannten Daily-Deal-Websites. 37 Prozent der Befragten in Deutschland sind auf solchen Gutscheinportalen angemeldet. Und sie konvertieren gut: Mehr als die Hälfte (57 Prozent) dieser registrierten Internetnutzer hat bereits Coupons auf Gutschein-Seiten gekauft. Damit ist Deutschland in den befragten Ländern an erster Stelle. Spanien folgt mit einer Gutschein-Käuferrate von 51 Prozent und Großbritannien mit 46 Prozent unter den registrierten Portal-Nutzern.
Spitzenreiter im E-Commerce
Besonders aufgeschlossen stehen die deutschen Internet-Nutzer dem E-Commerce gegenüber. Rund 91 Prozent von ihnen haben der Studie zufolge bereits online eingekauft. Das eröffnet Händlern interessante Möglichkeiten für die Vermarktung ihrer Angebote. Denn 63 Prozent der deutschen Onliner haben schon Einkäufe getätigt, weil sie durch Angebote in Newslettern dazu ermutigt wurden. Damit ist Deutschland unter den analysierten fünf europäischen Ländern Vorreiter. Außerdem haben in der Bundesrepublik bereits 47 Prozent der Onliner über direkte Links in Newslettern eingekauft.